Fire of Love eröffnet die 53. Ausgabe von Visions du Réel

Mit Fire of Love von Sara Dosaeröffnet am Donnerstag, 7. April 2022 ein spektakulärer Dokumentarfilm über das abenteuerliche Leben des französischen Vulkanologenpaars Katia und Maurice Krafft die diesjährige Ausgabe von Visions du Réel, Festival international de cinéma Nyon. Die amerikanisch-kanadische Produktion wird im Théâtre de Marens als Schweizer Premiere gezeigt. Nach einer digitalen und einer hybriden Ausgabe freut sich das Festivalteam darauf, in die Kinosäle zurückzukehren und gleichzeitig eine repräsentative Filmauswahl sowie die Masterclasses im Streaming anbieten zu können. Zu den Gästen des offiziellen Eröffnungsabends gehören Bundespräsident Ignazio Cassis, Staatsrätin Cesla Amarelle und Daniel Rossellat, Präsident der Stadt Nyon.

Ein Abenteuerfilm über Katia und Maurice Kraffts Leidenschaft

Für ihr bildgewaltiges Porträt der unerschrockenen französischen Vulkanologen Katia und Maurice Krafft, die Zeit ihres Lebens buchstäblich mit dem Feuer spielten, tauchte Sara Dosa tief in deren Archive ein und zeichnet eine aussergewöhnliche Liebes- und Lebensgeschichte nach. Ausgehend von den spektakulären Aufnahmen, welche die Kraffts hinterlassen haben, komponiert die Regisseurin aus Animationen, Buchauszügen und Medienauftritten eine liebevolle, spielerische Collage, getragen von der Erzählstimme der unabhängigen amerikanischen Filmemacherin und Autorin Miranda July. Liebes- und Abenteuerfilm zugleich, kreist Fire of Love um die Themen der Zeit und der menschlichen Existenz angesichts der unermesslichen Kraft unseres Planeten.

Ein brodelndes Festival

Während der Film anlässlich der Online-Ausgabe des diesjährigen Sundance Film Festivals für Begeisterung sorgte, wird Visions du Réel dieses epische und spektakuläre Werk im Kinosaal präsentieren. «Es ist eine grosse Freude, die 53. Ausgabe von Visions du Réel mit einem Film zu eröffnen, der ein so starkes Symbol aussendet. Tatsächlich arbeiten wir an einem brodelnden Festival und einem funkelnden Programm, das sich ganz den menschlichen Realitäten verschreibt und an Angeboten, die auf die Bedürfnisse unseres Publikums eingehen», sagt Emilie Bujès, künstlerische Leiterin von Visions du Réel, und fügt hinzu: «Nach einer Online- und einer hybriden Ausgabe wollen wir das Festival wieder als einen Ort der filmischen Entdeckung, der Begegnungen und des Austauschs bekräftigen, an dem die Filme in Anwesenheit der Filmemacher*innen in Kinosälen gezeigt werden. Nach zwei digitalen Pionierjahren möchten wir jedoch auch die hart erarbeiteten, positiven Seiten der Transformation beibehalten und eine Auswahl von Filmen aus dem aktuellen Programm sowie die Masterclasses online zugänglich machen. Fachpersonen bieten wir die Möglichkeit, aus der Ferne an bestimmten Aktivitäten teilzunehmen.»

Sara Dosa, unabhängige Regisseurin und Produzentin

Fire of Love wird in Anwesenheit der Regisseurin Sara Dosa vorgeführt. Die Regisseurin und Produzentin, die für einen Independent Spirit Award nominiert und mit einem Peabody Award ausgezeichnet wurde, steht für Dokumentarfilme, die sich um markante Persönlichkeiten, Ökologie, Wirtschaft und Gemeinschaft drehen. Ihr Langfilmdebüt The Last Season gewann 2014 einen Golden Gate Award beim San Francisco International Film Festival und wurde für den Indie Spirit Preis in der Kategorie «Truer than Fiction Award» nominiert. Dosa war Co-Regisseurin einer Episode der Netflix-Musikdokuserie Remastered über das Konzert von Johnny Cash für Richard Nixon im Jahr 1970, die für einen Emmy nominiert wurde. Ihr dritter Langfilm als Regisseurin, The Seer & The Unseen (2019), wurde bei zahlreichen Festivals ausgezeichnet. Sie produzierte Audrie & Daisy (2016 Sundance/Netflix Originals), der einen Peabody Award gewann, und Survivors (2018 IDFA/POV), der für den Peabody und die Emmy Awards nominiert wurde. Die Regisseurin co-produzierte auch den für einen Oscar nominierten Film The Edge of Democracy (2019 Sundance/Netflix Originals) von Petra Costa (der 2020 bei Visions du Réel ein Atelier gewidmet war) sowie An Inconvenient Sequel: Truth to Power (2017 Sundance/Paramount) von Al Gore. 2018 gehörte Sara Dosa am DOC NYC zur ersten Talentklasse «40 under 40», die dokumentarisch arbeitende Filmemacher*innen versammelt, und trat der Academy of Motion Picture Arts & Sciences bei. Sie ist Absolventin der Wesleyan University und hat einen Masterabschluss in Anthropologie und Entwicklungsmanagement von der London School of Economics. Heute lebt und arbeitet Sara Dosa in San Francisco.

Le programme complet de la 53e édition de Visions du Réel seraDas vollständige Programm der 53. Ausgabe von Visions du Réel wird am 15. März 2022 im Rahmen der Pressekonferenz bekannt gegeben.