Ascent to the Sky

Stéphane Breton
Frankreich | 2009 | 52 min
Sprache : Nepalesisch
Untertitel : Französisch

Ein Mann unter einem Regenschirm kauert auf einem Holzstumpf. Sein Körper hebt sich wie eine Verbindungsnaht zwischen den sich gegenüberliegenden Gebirgshängen ab. Irgendwo in einer Faltung von Nepal, in die sich ein Tourist nicht wagen würde, hütet er eine Herde. Es erscheint ein terrassenförmig angelegtes, banales, vom Regen durchweichtes Dorf und Menschheit die sich durch den Schlamm kämpft. Man ahnt die Erschöpfung der Körper, das dicht gedrängte Miteinander, den Streit zwischen Nachbarn, etwa darüber, dass einer von ihnen statt auf den gemeinsam genutzten Weg in ein Loch scheissen sollte; auch die Aufteilung des Gebiets ist ein Streitthema. Ein weitgehend primitives Zusammenleben, bei dem das «Gemeinwesen» dennoch nicht fehlt, denn irgendwo muss man ja anfangen. Breton hütet sich davor, ein Urteil über die von ihm Gefilmten zu fällen. Ihr elendes Leben ist dem unseren trotz seiner scheinbaren Kultiviertheit zum Verwechseln ähnlich. Aber der Ruf der höheren Sphären ist in Montée au ciel deutlich zu spüren. Dem Schlamm der Herde steht die glückliche Einsamkeit des «guten Hirten» gegenüber, der auch am Abhang aufrecht bleibt und sowohl die Sinnlichkeit als auch die bescheidene Grossartigkeit des nomadischen Lebens kennt.

Emmanuel Chicon

Atelier Stéphane Breton

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