Nessa

In der Provinzstadt Kermanschah im iranischen Teil  Kurdistans träumt Nessa davon, Schauspielerin zu werden.

Ihre Familie ist strikt dagegen: Das ist doch kein ehrenhafter Beruf für eine Frau! Dennoch arbeitet Nessa hart für die Schule, macht kleine Jobs und erwirbt sich so die Achtung ihrer Eltern. Doch wie wehrt man sich gegen den Druck der Gesellschaft und die Angst vor übler Nachrede? Gegen einen gewalttätigen Bruder, der an den patriarchalischen Werten festhält? Mit einer Mischung aus Fiktionalisierung, Cinéma Vérité und Interviews begleitet der Film Nessa in ihren alltäglichen Kampf und bettet ihn in seinen familiären und sozialen Kontext ein. Ohne jeden Manichäismus lässt der Regisseur Nessa und ihre Angehörigen zu Wort kommen, betont aber durch eine Frage hier, eine Einstellung dort oder bedeutungsvolle Bildfolgen die Widersprüche einer konservativen Gesellschaft zwischen Tradition und Moderne, in der Jungen und Mädchen nicht dasselbe Recht auf Träume haben. Ein unerbittlicher und intensiver Film, in dem die ganze Spannung spürbar wird, die eine unabhängige junge Frau im Iran von heute mit ihrem Emanzipationsstreben verursacht.

Alessia Bottani

Übersetzung BMP Translations

Trailer