Alain Cavalier
Frankreich | 2017 | 49 min
Weltpremiere
Sprache : Französisch
Untertitel : Englisch
«Seit fünfzehn Jahre filme ich Jacqueline Pouliquen dabei, wie sie auf dem Weg in die Ferien in La Baule in Chalonnes das Haus ihrer geliebten, inzwischen verstorbenen, Eltern öffnet. Schränke, Wandschränke, Schubladen – alles wird erneut geöffnet, Erinnerungen werden wach. Aber Stockwerk für Stockwerk muss verkauft werden. Auf dem Dachboden wird es eng.» Alain Cavaliers Worte sind die Einleitung in das stille Porträt einer Frau, für die die Erinnerung in der Rastlosigkeit der Gegenwert einen wichtigen Stellenwert hat. Wie in allen Porträts, spielt auch hier die Zeit eine entscheidende Rolle im Aufbau der Erzählung. Jahr für Jahr wiederholt sich die gleiche Szene – es wäre aber ein Trugschluss anzunehmen, dass alles einem Automatismus folgt. Was sich ändert, sind die Details. Die Variationen eines gleichen Themas machen den Film lebendig. Hier die Worte, da die Handgriffe, dort die Blicke. In der Zwischenzeit wurde das Haus zum Verkauf angeboten und der ehemalige Hort der Familie auf dem Dachboden nachgebildet. Alles ändert sich, und doch ändert sich nichts. Wie im Leben.
Luciano Barisone
