Paz Encina
Paraguay, Niederlande | 2022 | 84 min
Première Internationale
Untertiteln : Englisch, Französisch

Paz Encina, eine der markantesten Stimmen des zeitgenössischen lateinamerikanischen Kinos, setzt ihre Erinnerungsarbeit, die sie 2006 mit Hamaca Paraguaya begonnen hatte, mit einer neuen, sehr persönlichen Annäherung an die Geschichte Paraguays fort. Wie in Memory Exercises (2016) bettet die Regisseurin ihre Arbeit in eine Klanglandschaft ein, und so ist Eami vor allem ein Werk, das sich aus der gebrochenen Stimme einer bedrohten Natur und Sprache herausbildet. Gleichzeitig spiegelt die fragmentierte Erzählung, in der Mythos und Erinnerung aufeinandertreffen, die Vertreibung einer indigenen Gemeinschaft aus dem Chaco in einer der Entwaldung ausgesetzten Umwelt durch den Blick eines Kindes wider. Durchdrungen von der schmerzenden Erinnerung an ein Gebiet zieht der zutiefst menschliche Film mit seiner teils traumähnlichen Abstraktion die Zuschauer hypnotisch in die Klangwelt des Waldes; Eami ist das radikale filmische Zeugnis einer extremen Umweltkrise, zugleich Schrei nach Überleben und Reise in die Kindheit. Der Film wurde dieses Jahr auf dem Rotterdamer Filmfestival mit dem Tiger Award ausgezeichnet.

 

Javier Martín

 
Eami, 2022
Memory Exercises, 2016
Paraguayan Hammock, 2005

Trailer

Schnitt
Jordana Berg
Produktion
Paz Encina

Burning Lights Wettbewerb

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