Die 56. Ausgabe von Visions du Réel wird am 4. April 2025 mit der Weltpremiere von Blame, dem neuesten Langfilm des renommierten Schweizer Filmemachers Christian Frei, eröffnet. Der Film verbindet die Frage nach den Ursprüngen von COVID-19 mit einer Reflexion über Stellung und Rolle der Wissenschaft gegenüber der politischen Macht. Blame zeichnet die sanitäre Krise von COVID-19 nach und befasst sich zugleich mit dem aktuellen Zeitgeschehen, vor allem der Wiederwahl von Donald Trump zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Die Eröffnungszeremonie wird in Anwesenheit von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider stattfinden. Das vollständige Programm der 56. Ausgabe von Visions du Réel wird am 12. März bekanntgegeben werden.
Ein Science-Fiction-Thriller über die Ursprünge von COVID
Blame erzählt die Geschichte dreier Wissenschaftler*innen, die nach der Erforschung der Ursprünge der SARS-Epidemie von 2003 intensiv vor einem neuen Ausbruch warnten. Mit der COVID-19-Pandemie geraten sie ungewollt ins grelle Rampenlicht. Ihre Studien belegen, dass Coronaviren regelmäßig von Fledermäusen auf den Menschen übertragen werden. Dennoch entschieden sich Teile der Medien und der politischen Elite – insbesondere innerhalb der Trump-Administration – ihre Forschungsergebnisse zu diskreditieren und stattdessen die Hypothese eines Laborlecks in Wuhan zu verbreiten. Christian Freis Film dokumentiert die Verzweiflung und den Kampf seiner Protagonisten*innen, deren Arbeit im Namen politischer Interessen attackiert wurde, während sie unermüdlich nach wissenschaftlich fundierten Lösungen für die Zukunft suchen. Angesichts der wachsenden Macht von Desinformation und Fake News beleuchtet der Regisseur die zentrale Rolle der Wissenschaft in unserer Gesellschaft. „Blame ist eine bildgewaltige Filmreise über die Rolle der Wissenschaft in zunehmend dunkleren Zeiten. Sachlich und unaufgeregt zeigt der Film, wie die Welt durch das gezielte Schüren und Bewirtschaften von Ängsten und faktenfreien Mythen aus den Fugen geriet.“, kommentiert Christian Frei.
Biographie des Regisseurs
Christian Frei wurde 1959 in Schönenwerd im Kanton Solothurn geboren. Nach seinem Studium des Fachs Journalismus und Kommunikation an der Universität Freiburg startet Christian Frei 1981 mit seinem ersten Kurzfilm Die Stellvertreterin seine Regie-Karriere. 1997 dreht er seinen ersten langen Dokumentarfilm Ricardo, Miriam y Fidel über die Kubanerin Miriam, die in die Vereinigten Staaten auswandern will. 2001 erfährt die Karriere von Christian Frei einen Wendepunkt: er dreht mit War Photographer den ersten Schweizer Dokumentarfilm, der 2002 in der Kategorie Bester Dokumentarfilm für einen Oscar nominiert wird. Mit seinen diversen Langfilmen, sei es The Giant Buddhas (2005), Space Tourists (2009) Sleepless in New York (2014) oder auch Genesis 2.0 (2018) zählt Christian Frei zu den einflussreichsten Dokumentarfilmregisseuren der Schweiz. Darüber hinaus fungiert er als Produzent der Filme Raving Iran (2016), Saudi Runaway (2020) und Girl Gang (2022).
Eröffnungszeremonie in Anwesenheit von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider
Die offizielle Eröffnung des Festivals Visions du Réel findet am Freitag, den 4. April 2025, im Théâtre de Marens in Nyon in Anwesenheit von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider, Staatsrätin Nuria Gorrite und dem Stadtpräsidenten von Nyon, Daniel Rossellat, statt. Die Zeremonie wird von der Schauspielerin und Regisseurin Kayije Kagame moderiert.