Raymond Loretan gibt seinen Rücktritt als Präsident nach der Ausgabe 2025 bekannt

Raymond Loretan, seit 2019 Präsident von Visions du Réel, gibt bekannt, dass er am Ende des kommenden, vom 4. bis 13. April dauernden Festivals sein Amt niederlegen wird. Sein Abschied markiert das Ende einer Amtszeit, die für das Festival viele Veränderungen und großen Erfolg gebracht hat, und ebnet den Weg für einen zukunftsträchtigen und vielversprechenden Übergang.

Unter seiner Präsidentschaft hat Raymond Loretan dazu beigetragen, die Positionierung von Visions du Réel als eines der führenden Festivals des dokumentarischen Kinos in Europa zu stärken und sich als unverzichtbarer Akteur des Kultur- und Filmschaffens und dessen Verbreitung in der Schweiz zu bewähren. Während seiner Amtszeit hat das Festival seine Verwaltung reformiert, die Herausforderungen der Pandemie gemeistert, seine Formate und Aktivitäten erneuert, seine Verankerung in der Region bestätigt und zugleich seine internationale Strahlkraft erweitert.

„Tief bewegt werde ich im Frühling dieses Kapitel zuschlagen. Es war ein großes Privileg, einer so dynamischen und visionären Institution vorzustehen“,  so Raymond Loretan. „Zusammen mit Emilie Bujès, der künstlerischen Leiterin, und Mélanie Courvoisier, der administrativen und operativen Leiterin, bildeten wir ein solides Trio, das sich auf Dialog, Zusammenarbeit und Kollegialität gründete. Schon jetzt möchte ich mich herzlich bei den Mitgliedern des Stiftungsrats, dem Festivalteam, unseren Partnern und den Filmemachern bedanken, die Visions du Réel zu einer einzigartigen Veranstaltung gemacht haben. Ich bin davon überzeugt, dass das Festival sich weiterentwickeln und zukünftige Generationen inspirieren wird.“

Unter der Präsidentschaft von Raymond Loretan hat Visions du Réel bedeutende Schritte unternommen. Dazu zählen der Aufbau einer Verwaltung, in der strategische und operative Rollen klar getrennt sind, sowie die Installation einer neuen administrativen und operativen Leitung. Gestärkt hat das Festival auch seine Partnerschaften, vor allem diejenige mit seinem Hauptpartner La Mobilière. 2024 erlaubte die Verlängerung des Viererabkommen mit dem Kanton Waadt, der Stadt Nyon und der Region Nyon eine Erhöhung der Subventionen. Zudem hat sich die Annäherung an Genève internationale durch die Schaffung des Perception Change Awards konkretisiert. Im selben Jahr hat das Festival bezüglich der Eintrittszahlen, der Programmgestaltung und der Sichtbarkeit alle Rekorde geschlagen, eine Leistung, die die Vitalität der Institution beweist und zeigt, dass der ideale Zeitpunkt für die Übergabe des Zepters gekommen ist. Zu den prägenden Eigenschaften seiner Präsidentschaft zählen Raymond Loretans Unternehmergeist sowie seine Bereitschaft, sich für Kreise jenseits des Kinos zu öffnen und zugleich alles daran zu setzen, die Unabhängigkeit der künstlerischen Leitung zu respektieren. Während seiner Amtszeit war der Stiftungsrat dazu aufgefordert, über die Zukunft seiner Veranstaltung nachzudenken; kühn, aber mit Respekt vor ihrer Geschichte und ihren Werten. „Wir werden auch seinen Humor und seine enorme Eleganz in jeder Lebenslage vermissen. Wir verabschieden uns und versichern ihn unserer  tiefsten Dankbarkeit“, erklärte Lionel Baier, der Vizepräsident des Stiftungsrates. In Hinblick auf diese Stabübergabe hat eine aus dem Stiftungsrat hervorgegangene Arbeitsgruppe bereits den Auswahlprozess des oder der nächsten Präsident*in in die Wege geleitet.  Aufgabe dieses Gremiums ist es, eine Person ausfindig zu machen, die über die Fähigkeit verfügt, die künstlerischen Ambitionen und das kulturelle Engagement, die Visions du Réel auszeichnen, fortzuführen. Die Amtsübergabe ist für die Sitzung des Stiftungsrates vorgesehen, die auf die Ausgabe 2025 folgt.